Paperboy

Ein Beitrag zum Panasonic Papphelden VideoContest 2009

Idee: Der Film 'Paperboy' wurde als Beitrag für den Kurzfilmwettbewerb 'Papphelden' konzipiert. So handelt sich dabei um eine Parodie klassischer Superheldengeschichten, die sich in Anspielung auf die ursprünglich zeichnerische Herkunft des Superheldengenres, sowie den Namen des Kurzfimwettbewerbs in einer zweidimensionalen, cartoonartigen Papp-Welt ereignet. Im Laufe der Handlung erhält ein erfolgloser Zeitungsjunge die Superkraft der Dreidimensionalität, mit deren Hilfe er letztlich die Stadt sowie deren entführte Prinzessin vor den perfiden Plänen des Bösewichts Doctor Papyros rettet. Wie bei den meisten klassischen Superhelden handelt es sich bei 'Paperboy' zunächst um einen normalen Menschen, der erst durch eine Mutation Superkräfte entwickelt, die ihn von seiner Umgebung sprichwörtlich hervorheben. Ebenso wie die Alter Egos der bekannten Superhelden 'Superman' (Journalist beim Daily Planet) und 'Spiderman' (Fotograf für den Daily Bugle) ist arbeitet auch Paperboy für eine Zeitung (Pappstadt News). Die Kleidung von 'Paperboy' ist zudem farblich so gestaltet, dass sie an den Helden der Videospielreihe 'Super Mario' erinnert.
Wie die klassischen Superhelden sieht sich auch der Held 'Paperboy' einem bösen Gegenspieler gegenüber. Bei 'Doctor Papyros' handelt es sich um einen verrückten Wissenschaftler, der von größenwahnsinnigen Machtphantasien getrieben wird, sein Aussehen ist an die Figur des Bösewichts 'Dr. Willy' aus dem Spiel 'Megaman', und damit ebenfalls an eine Videospielreihe angelehnt. Wie viele Bösewichte lebt 'Doctor Papyros' abseits der Gesellschaft, in diesem Fall in einem dunklen Schloss vor den Toren der Stadt. Um den Größenwahn im Charakter des Bösewichtes innerhalb der begrenzten Länge eines Kurzfilmes angemessen zu verdeutlichen, hat dieser zusätzlich zur Erfindung seiner Superwaffe auch noch die Prinzessin entführt. 'Doctor Papyros' betont im Dialog mit der Prinzessin selbst, dass er sich für besser als die traditionellen Bösewichte hält, welche am Ende der Geschichte normalerweise immer verlieren. Paradoxerweise bewirkt 'Papyros' jedoch selbst die Mutation des Helden 'Paperboy', indem er diesem während eines Wutausbruchs einen Rest des Cellulit-Kristalles an den Kopf wirft. Damit verschuldet er seinen Untergang letztlich allein selbst.

Bastelarbeiten: Für die Herstellung von Kostümen und Kulissen wurden ausschließlich große Pappkartons aus einem Baumarkt besorgt, zugeschnitten und anschließend mit Plakatfarbe gestrichen. Als musste neben dem Innenraum von 'Doctor Papyros'' Schloß vor allem eine Skyline von 'Pappstadt' gebastelt werden, die sich aus Einzelgebäuden zusammensetzt. Die einzelnen Gebäude sind dabei bis zu 1,5m hoch, die Breite der kompletten Stadtkulisse beträgt etwa 2,2m. Für die Handlung im Inneren der Stadt wurden zudem eine Laterne, ein Altpapiercontainer, ein Auto, sowie eine Litfasssäule in verkleinerter Form hergestellt.
Des weiteren mussten lebensgroße Kostüme für die Darsteller der drei Charaktere 'Paperboy', 'Doctor Papyros' und die 'Prinzessin' angefertigt werden. Da die Bewegung der Charaktere durch die Handlung auf eine zweidimensionale Ebene beschränkt wurde, zeigen die Kostüme jeweils eine Seitenansicht des Charakters. Da 'Paperboy' im Laufe der Handlung durch die Mutation dreidimensional wird, wurde für diese Figur ebenfalls ein dreidimensionales Kostüm entworfen. Um die Figur optisch deutlich von der zweidimensionalen Ebene aus Pappe abheben zu können, wurden dabei lediglich die Mütze und Zeitungen noch auf Papier-Basis angefertigt.
Die Bastelarbeiten, das Zuschneiden und Bemalen von Kostümen und Hintergrundkulissen, beliefen sich insgesamt auf einen Zeitraum von etwa 9 Stunden.

Aufnahmen: Um die optische Zweidimensionalität des Bildes zu wahren, wurde auf schräge Kameraperspektiven komplett verzichtet, und alle Charaktere und Kulissen ausschließlich aus einem Winkel von 90° gefilmt. Die Schauspieler wurden dabei vor einem Greenscreen postiert, um diese anschließend verkleinert in die gefilmte Pappkulisse einfügen zu können. Auch die aus Pappe gefertigte Stadtkulisse von 'Pappstadt' wurde vor einem Greenscreen aufgenommen, um diese später vor einem gefilmten Himmel zusätzlich betonen zu können. Zusätzliche Filmbausteine wie der 'Paperboy'-Schriftzug, der Wal, und der Cellulit-Kristall wurden vor neutralem Hintergrund fotografiert um diese später animiert ins Bild einzufügen.

Postproduktion: Die Arbeiten in der Postproduktion bestanden zum größten Teil aus dem Schnitt und dem Erstellen der Spezialeffekte (hauptsächlich Keying).
Zuerst erfolgte ein Rohschnitt der Aufnahmen, in denen der Greenscreen noch zu sehen war. Hierbei kam es lediglich darauf an, ein Gefühl für die Dynamik und die Länge des Films zu erhalten. Da in vielen Szenen mehrere Leute gleichzeitig zu sehen sein sollten, diese aber aus Platzgründen stets allein vor dem Green-Screen gefilmt wurden, wurden mehrere transparente Videoebenen übereinander gelegt, um sich in etwa vorstellen zu können, wie die Darsteller später in der Szene platziert werden könnten.
Nach der Abnahme des Rohschnitts folgten die Arbeiten an den Effekten, allen voran das Freistellen der darsteller. Leider speicherte die Kamera, die für die Aufnahmen zur Verfügung stand, das Material direkt als Mpeg ab, was wirklich keine exzellenten Bedingungen für ein solches Unterfangen waren. Dennoch waren schließlich alle Personen vom Grünen Stoff getrennt und auch die gröbsten Wackler, Dank eines Trackings mit ein paar Orientierungspunkten am Stoff, beseitigt. Die Hintergründe wurden meist aus Fotos der Kulissen erstellt, die in After Effects noch animiert wurden, falls dies erforderlich war.
Bereits während der Postproduktionsphase traf auch schon die selbst komponierte Musik ein und wurde unter die entsprechenden Szenen gelegt.
Für all diese Arbeiten stand nur eine Woche Zeit zur Verfügung. Dennoch wurde alles wie geplant fertig und pünktlich zum Abgabetermin lag der Film auf dem Server von Panasonic.

Und hier nun der fertige Film
(Bitte darauf achten bei eurem Player ein Breitbildformat einzustellen)