Green-Screen

Der Trick mit dem grünen Tuch

Beim Green-Screen Effekt werden Schuspieler oder Objekte vor einem einfarbigen Hintergrund gefilmt, meistens grün oder blau. Die Farbe spielt eigentlich keine Rolle. Wichtig ist nur, dass sie sich gut vom Vordergrund abhebt. Daher ist grün allerdings die am meisten anzutreffende Farbe, da sie nicht in der menschlichen Hautfarbe vorkommt. Nun wird besagte Hintergrundfarbe aus dem Film gelöscht. Übrig bleibt der freigestellte Vordergrund, der nun in jede beliebige Szene eingefügt werden kann. Diesen Freistellvorgang nennt man auch "Keying".

Greenscreen im Film

Der Green-Screen Effekt kommt immer dann zum Einsatz, wenn es nicht möglich ist, eine Szene in einer bestimmten Kulisse zu drehen oder dieser Dreh einfach zu teuer werden würde. Letzter Punkt ist bestimmt der am häufigsten zutreffende. Keyingarbeiten werden in der Nachbearbeitung (der Postproduction) am Computer gemacht. Für einen Dreh in entsprechender Kulisse müsste man zuerst an einen passenden Ort fahren oder teure Bühnenbilder bauen. Mit Hilfe des Computers benötigt man lediglich ein Studio, dass mit den entsprechenden Aufnahmemitteln ausgestattet ist. Ein Green-Screen Effekt muss nicht immer gleich den gesamten Hintergrund austauschen. So werden Beispielsweise auf Raumschiffen die Stellen, an denen sich Bildschirme befinden sollen, mit grünen Flächen belegt, um die Displayanzeigen später hinzuzufügen.

Das Projekt

Im Folgenden werde ich näher auf die Keying-Effekte in meinem, für diese Seite erstellten, Clip zu sprechen kommen. Das Video enthält neben Green-Screen noch viele weitere Effekte, aber ich will versuchen mich auf dieses Thema zu beschränken. Vilelleicht werde ich weitere Tricks in einer kommenden Rubrik erleutern.

Wie schon beschrieben, benötigt man zuerst einen Hintergrund, den man entfernen möchte. Ich hatte für das Projekt etwas Sci-Fi mäßiges im Sinn und da bietet sich eine Green-Screen Arbeit immer an. Leider waren die Bedingungen mehr als schlecht. Ich habe den Stoff bei uns im Eingangsbereich aufgehängt und man kann die Helligkeitsunterschiede erkennen, die durch die Fenster und die Tür entstehen. Farbunterschiede sind ein Hindernis für jeden guten Key. Durch einige Farbkorrekturen ließen sich die Flächen in der Farbe halbwegs angleichen und auch der Darsteller wurde noch etwas aufgehellt. Man kann auch eine gelbe Linie erkennen. Das ist die Maske, die den zu verwendenden Bereich umrahmt.

Links kann man nun das Keying Resultat sehen. Unter diesen Umständen doch ein überraschend gutes Ergebnis. Lasst euch von dem blauen Hintergund nicht irritieren. Ich habe diese Farbe gewählt, um den Vordergrund weiterhin gut erkennen zu können. Auf einem Video wäre dieser Bereich nun schwarz, bzw. transparent.

Den Hintergrund habe ich, nach unzufriedenstellender Bildersuche auf Google, in einem 3D-Programm erstellt. Alle Objekte wurden zusammen mit einem Alpha-Kanal an das Effektprogramm übermittelt. Diese Bildinformation dient dazu, bestimmte Teile des Videos auszuschneiden. Dadurch konnte ich hinter den Vorhängen verschwinden. Die Vorhänge sind auch eher aus der Not geboren, dass ich nur einen kleinen Aktionsbereich vor dem Greenscreen hatte.

Nun sind alle Effekte vereint. Die Vorhänge verdecken mich beim Auftritt und Abgang. Die schwarzen Flecken, die die Explosionen hinterlassen, sind in Photoshop nachträglich in die Szene gemalt worden. Einige weitere interessante Informationen zu Explosionen findet ihr auch in dem entsprechenden Kapitel hier auf der Seite.

Und hier nun der fertige Film