Explosionen

Explosionen im Film

Bei einem Actionfeuerwerk dürfen, wie der Name schon sagt, ein paar ordentliche Explosionen nicht fehlen. Hierfür gibt es speziell ausgebildete Pyrotechniker und die unterschiedlichsten Hilfsmittel, die dafür sorgen, dass es ordentlich kracht. Aber was macht man, wenn man es sich finanziell nicht leisten kann, ein teures Auto oder ein denkmalgeschütztes Gebäude in die Luft zu jagen? Und wenn die Explosion nicht so aussieht, wie man sie sich vorgestellt hat? Einen zweiten Versuch gibt es meist nicht. Für diese Probleme gibt es die Explosion aus dem Computer. Sie lässt sich in Ruhe später in den Film einarbeiten und kann beliebig justiert werden, bis sie den Anforderungen entspricht.

Der Knall aus dem Computer

Nun ja, ganz aus dem Computer sind die Explosionen, die ich hier vostellen möchte nicht, aber es sei gesagt, dass man mit den heutigen 3D-Programmen und der nötigen Vorkenntniss, auch komplett computergenerierte Explosionen und Raucheffekte erzeugen kann. Diese werden dann aber nach der selben Methode in den Film eingefügt. Mit diesem Material ist es dann möglich, Explosionen an jeder beliebigen Stelle im Bild zu positionieren und sie in Farbe und Form sogar noch den eigenen Wünschen anzupassen.

Das Projekt

Bei diesem Projekt habe ich, im wahrsten Sinne des Wortes, den Kopf verloren - keine Angst, ich habe es überlebt. Der ganze Film ist durch das Zusammenspiel grundlegender Techniken entstanden, die ich im Folgenden kurz erläutern möchte.

Bei meinen Explosionen handelt es sich um sogenanntes Stock-Footage. Das ist Bildmaterial, das kostenlos oder gegen Geld zur Weiterverwendung angeboten wird. Ein guter Lieferant hierfür ist die Seite Detonationfilms. Hier findet man jede Menge echter Explosionen, Rauch oder sonstige pyrotechnischen Effekten, die vor schwarzem, grünem oder blauem Hintergund gefilmt wurden. Dieses wird zum einfacheren Entfernen des Hintergrunds und Einfügen in den Film benötigt.

Beim Herausschneiden von Objekten aus einem Film entsteht ein schwarzes Loch. Dieses gilt es nun zu füllen. In meinem Fall sollte der Kopf verschwinden und an seine Stelle der ganz normale Hintergrund treten. Um dies zu erreichen filmt man die Szene einfach zweimal. Einmal mit und einmal ohne Schauspieler. Wichtig dabei ist, dass man die Kamera nicht bewegt. Nun legt man die beiden Videos übereinander (das mit dem Schauspieler oben auf) und schneidet in das obere ein Loch. Schon kann man den Hintergrund durchsehen. Man nennt solche Schnitte "Masken". Die einzelnen Punkte der Maske müssen nun für jedes Bild des Videos ausgerichtet werden, damit der Kopf stets richtig ausgeschnitten ist.

Für eine Explosion von Objekten gibt es natürlich mehrere Möglichkeiten. In Filmproduktionen werden oft in 3D-Programmen Modelle erstellt, die diese dann auch realistisch auseinanderfliegen lassen können. Diese Arbeit wollte ich mir hier nun nicht machen, denn mein Effektprogramm bietet die Möglichkeit, Bilder mit einem "zertrümmern"-Effekt zu belegen. Also nahm ich das letzte Bild vor der Explosion und legte eine Maske um den Kopf an, damit der Effekt auch nur auf den Kopf wirkte. Da der Kopf die meiste Zeit sowieso von Flammen überlagert sein würde, reichte der Effekt völlig aus. Fast die selbe Maske ist übrigens zum Einsatz gekommen, um präzise die Farbe des Gesichts ändern zu können.

Damit es so aussieht, als wenn der Rauch aus der entstandenen Öffnung kommt, kam auch hier wieder eine Maske zum Einsatz. Alle Rauchpartikel, die vor dem Kragen liegen, wurden so abgeschnitten. Natürlich musste auch diese Maske in jedem Bild korrigiert werden, da sich der Körper ja bewegte. Diese Technik kann man zum Beispiel auch verwenden, um Rauch aus Fenstern kommen zu lassen oder wenn andere Objekte vor der Explosionsstelle sein sollen. Auch bei dem Rauch handelt es sich wieder um Stock-Footage, das von seinem Hintergrund befreit wurde. Auch hier bieten 3D-Programme die Möglichkeit, Rauchwolken ganz nach den eigenen Vorstellungen zu erstellen. Dies wird dann meist mit sogenannten "Partikel-Systemen" getan.

Und hier nun der fertige Film